(210408
2127-0014)
Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns
Unrecht getan haben.
... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern. (Luther Übersetzung)
Aus dem Vaterunser in
Matthäus 6,11
Was ist Vergebung,
was bringt Vergebung?
·
Vergebung hat mit loslassen zu tun und Fehler
nicht mehr anrechnen
·
Vergebung dient dem Zweck der Wiederherstellung.
Es geht dabei um eine Beziehung zu jemandem
·
Vergebung bringt etwas wieder in Ordnung
·
Vergebung bringt Frieden weil sie befreit
Auf Vergebung
angewiesen
1. Gott
geht es um eine gute Beziehung zu uns. Was wir aber taten waren schwere
Vergehen gegen sein ganzes Wesen. In jeglicher Hinsicht haben wir ihn verletzt
und sind nun von seiner Vergebung abhängig.
Gott nennt Fehler
Sünde und die muss bestraft werden. Bei ihm steht auf Sünde das Todesurteil, da
ist er knallhart.
Römer 6, 23a: Der Sünde Sold ist der Tod. (Luther) Denn die Sünde wird mit dem Tod bezahlt... (Hoffnung
für alle)
Doch Gott hat einen
guten Plan für uns und er hat unser Todesurteil an seinem eigenen Sohn
vollstreckt und uns damit vergeben:
Ps.65, 4: Schwere Schuld drückt uns zu Boden; doch
trotz unserer Untreue wirst du uns vergeben.
Jer.33, 8: Mein Volk werde ich von aller Schuld
befreien. Sie haben mir die Treue gebrochen und gegen mich gesündigt, doch ich
will ihnen vergeben!
Joh. 3,16-17: Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird
nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. (Interpretation: wird
eine gute Beziehung zu Gott für alle Ewigkeit erreichen) Gott hat nämlich seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um über sie Gericht
zu halten, sondern um sie vor dem Verderben zu retten. (Interpretation:
Gott will es uns nicht heimzahlen, sondern will uns wieder herstellen.)
Wegen dem, was
Jesus am Kreuz tat, hat Gott unsere Fehler verziehen. Statt uns zu verwerfen,
hat er eine gesunde Beziehung mit uns wieder hergestellt.
2. Mit unseren Mitmenschen geht es auch um
Beziehungen. Wir verletzen sie und sie verletzen uns. Damit ein Miteinander
funktionieren kann, ist jeder immer wieder neu auf Vergebung angewiesen.
Ist es nicht oft so,
dass wir von anderen erwarten, dass sie uns verzeihen, wir uns aber mehr als
schwer tun, wenn es darum geht jemandem anderen zu verzeihen? Was wäre, wenn
man uns jeden Fehler anrechnen würde und ihn gegen uns halten würde? Dann
hätten wir mit niemanden eine Chance.
3. Wir müssen uns selber für unsere eigenen
Fehler vergeben können
Manche Fehler
die wir machen sind so schwerwiegend, dass sie uns noch jahrelang nachgehen.
Immer wieder neu denken wir an sie und werden von Schuldgefühlen geplagt. Diese
können bis zu depressiven Verstimmungen oder gar Selbstmordgedanken führen.
Sich selber verzeihen können ist nicht einfach. Aber wenn wir wissen, dass
Gott, der alles weiß, unsere Sünden vergessen hat, dann dürfen wir, die wir
viel vergessen, auch dieses vergessen. Gott fängt neu mit uns an und so müssen
wir es mit uns selber auch tun. Mehr wie uns selber, verletzen wir Gott mit
unserer Schuld und wenn er loslassen kann, dann dürfen wir es auch tun. Dies
ist ein bewusster Vorgang in uns. Er passiert nicht nur einfach. Schuldgefühle
kommen von alleine, aber sich vergeben wissen, das müssen wir uns manchmal
immer wieder von neuem vor Augen halten. Wenn wir wissen, dass es Gottes Gnade
ist, die uns wieder neuen Lebensmut gibt,
dann lebt sich das Leben aus Dankbarkeit heraus und dieses ist sehr befreiend.
Jes.43, 24b-25: Nein, ihr habt es euch nicht schwer gemacht,
sondern mir, und zwar mit eurer Sünde! Mit eurer Schuld habt ihr mir zu
schaffen gemacht. Und trotzdem: Ich werde euch alles vergeben – aus freien Stücken.
Ich werde alles Böse für immer vergessen.
Ps. 103,12: So fern, wie der Osten vom Westen liegt, so
weit wirft Gott unsere Schuld von uns fort!
Und wenn Gott das so macht, dann dürfen wir es auch tun!
Wir sind also mit unserem Leben auf
Gottes Vergebung angewiesen. Doch wir sind auch auf die Vergebung unserer
Mitmenschen angewiesen, die wir falsch behandelt haben. Ebenso sind unsere
Mitmenschen auf unsere Vergebung angewiesen, denn auch sie benehmen sich
derweilen falsch uns gegenüber.
Die Kraft der
Vergebung
Vergebung ist wie ein Radiergummi,
oder die Löschtaste auf dem Computer. Einfach weg damit! Und in unserem eigenen
Leben, da gibt es viel, wo wir froh sind, dass Gott so eine Löschtaste hat.
Gott sagt zu uns: Jes. 1,18: Eure Sünden sind blutrot, doch sollt ihr schneeweiß werden. Sie sind so
rot wie Purpur, und doch will ich euch reinwaschen wie weiße Wolle. Wenn ihr
mir von ganzem Herzen gehorcht, dann könnt ihr wieder die herrlichen Früchte
eures Landes genießen. (Interpretation im Zusammenhang mit Vergebung: Wenn
ihr aus meiner Vergebung lebt, dann könnt ihr wieder unbelastet das Leben
genießen.) Wenn ihr euch aber weigert und
euch wieder gegen mich stellt, dann werdet ihr von euren Feinden umgebracht.
(Interpretation: Wenn ihr nicht vergebt, dann sind es eure inneren Gefühle, die
euch zu Feinden geworden sind, die euch umbringen.) Darauf
gebe ich der Herr mein Wort.
Joh. 8,34+36: Jeder
der sündigt ist ein Gefangener der Sünde... Wenn euch also der Sohn Gottes
befreit, dann seid ihr wirklich frei.
Joh. 8, 31-32: Wenn
ihr an meinen Worten festhaltet und das tut, was ich euch gesagt habe, dann
gehört ihr wirklich zu mir. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit
wird euch befreien.
Jesus sagt in Joh. 10, 10b: Ich aber bringe alle, die zu mir gehören das Leben – und dies im
Überfluss.
Ein Leben ohne innere Verhärtungen, weil diese vergeben sind
- was ist das für ein Leben! All das, was uns kaputt macht ist einfach weg?
Welch eine Kraft! Und genau diese Kraft steht hinter der göttlichen Vergebung
und mit dieser Kraft können wir auch anderen vergeben. Dadurch bekommen dann
nicht nur wir selber, sondern auch der andere, diese Kraft zu spüren.
Anderen vergeben
können
1. Gott
hat uns vergeben können:
Für Gott
bedeutet dies eine ewige Gemeinschaft mit dem Menschen und eine völlige
Wiederherstellung unserer Beziehung zu ihm.
Röm. 6,23: Denn die Sünde wird mit dem Tod bezahlt.
Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn,
das ewige Leben, das jetzt schon beginnt und niemals aufhören wird.
Also er
verspricht uns nicht erst nach dem Tod seine Nähe, sondern wenn wir verstanden
haben, dass Gott all unsere Verfehlungen durch Jesus Christus von uns nahm und
uns vergeben hat, dann dürfen wir auch heute schon diese wunderbare Nähe und
Geborgenheit Gottes spüren.
2. Und
so wie Gott uns vergeben hat, möchte er, dass wir auch anderen vergeben:
Für uns bedeutet dies eine
intakte Beziehung zu demjenigen, der uns tief verwundet hat.
Aber Gott weiß, dass dies für uns
keine leichte Angelegenheit ist. Und darum gibt er uns die Anweisung immer
wieder neu zu vergeben.
Mtt.18, 21-22: Da fragte Petrus: „Herr, wie oft muss ich
meinem Bruder vergeben, wenn er mir Unrecht tut? Ist siebenmal denn nicht
genug?“ „Nein,“ antwortete Jesus. „ Nicht nur siebenmal. Es gibt gar keine
Grenze. Du musst bereit sein, ihm immer wieder zu vergeben.“ (Hoffnung für
alle) ... Jesus sprach zu ihm: Ich sage
dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. (Luther)
Es gibt keine
einzige Bibelstelle, die sagt, dass wir nicht vergeben sollen, denn Gott weiß,
was in uns passiert wenn wir nicht vergeben. Um diesen Sekundärschäden
vorzubeugen, ist Vergebung, so schwierig sie auch zu scheinen mag, noch die
einfachste Lösung.
Was passiert wenn wir
als Menschen uns untereinander nicht vergeben?
Der Ärger, die Wut und der Hass,
die nach einem groben Fehler des anderen bei uns im Herzen eingezogen sind,
wachsen und beginnen unkontrolliert zu wuchern, wie ein Krebsgeschwür. Immer
tiefer graben sie sich in unser Herz hinein mit dem Ziel uns ganz und gar zu
vereinnahmen. Schnell sind wir in unseren Gedanken dabei, dem Schuldigen ein
Vielfaches heimzuzahlen. Gereiztheit prägt unseren Alltag. Aggressionen stauen
sich an wie die Elektrizität in einer Gewitterwolke, Rücksichtslosigkeit und
Ungeduld prägen uns. Immer mehr verhalten wir uns gegenüber anderen Personen in
unserem Umfeld falsch. Unsere Herzen werden hart wie Stein. Ruhe und Frieden
haben uns schon lange verlassen. Ausgeglichenheit ist jetzt ein Fremdwort...
Eine Negativspirale beginnt, die uns immer weiter nach unten zieht, bis wir zum
Schluss keine Freude am Leben mehr finden können, weil wir mit allem
unzufrieden sind.
Wenn wir dem anderen nicht
vergeben, dann bringt es uns sehr viele Nachteile und wir schaden uns selber
mehr, als der andere uns je schaden konnte. Vor allem tragen wir diese
schädlichen Gefühle manchmal ein Leben lang mit uns herum, während die Fehler
des anderen meist nur innerhalb einer kurzen Zeit geschehen sind. Die Zeit, die
der andere damit verbringt uns Schaden zuzufügen ist ein Bruchteil der Zeit,
die wir damit verbringen uns über den anderen zu ärgern und uns mit negativen
Gefühlen das Leben selber zu verderben. Ist es da nicht an der Zeit, dies alles
loszulassen?
Gott sei Dank gibt es
Vergebung!
Die
Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle (R) entnommen, Copyright
(c) 1983, 1996, 2002 by Biblica, Inc. TM.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung
des Brunnen Verlags
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