(2712120623-0703)
Gott,
ich habe dich sicherheitshalber
mit ins Boot genommen,
aber am Steuer sitze ich.
Mein Leben bestimme ich,
was mir Spaß macht
bestimme ich,
was ich will,
bestimme ich.
Als Passagier darfst du mitfahren,
doch eins ist klar:
der Kapitän bin ich.
Ganz ohne dich,
das kommt nicht gut an,
aber mich von dir führen zu lassen,
das ist mir zu gefährlich.
Ich will mich nicht
nach dir richten,
nach deinen Prinzipien leben
und dir gehorsam sein.
Stattdessen, bin ich getrieben
vom Zeitgeist und all dem,
was oberflächlich
und letztlich bedeutungslos ist.
Meine Freizeit ist mit einem Termin
nach dem anderen gefüllt,
nur, damit ich nicht zur Ruhe komme,
denn die Ruhe empfinde ich als Leere.
Ich habe noch nie gelernt
auf deine stille und ruhige
Stimme zu hören,
denn um mich herum
gibt es immer zu viel Trubel.
Ich weiß noch gar nicht richtig,
wie ich meinen Lebenskompass
nach dir ausrichten kann,
denn deine Führung
in meinem Leben
scheint mir zu wage.
Ich weiß zwar,
dass Du mich und die Welt
geschaffen hast,
aber ich vertraue mich Dir
nicht wirklich an.
Ich lasse dich
nicht richtig an mich ran.
Du hast mir
nur dann was zu sagen,
solange ich es auch hören will
und du tust,
was ich will.
Immer noch will ich
meinen eigenen
Dickschädel durchsetzen
mit dem Glauben,
dass ich am Besten weiß,
wie ich mein Schiff
zu führen habe.
Immer noch
achte ich nicht wirklich auf dich
und deinen heilenden Rat.
Kein Wunder
bin ich jedem Sturm
hilflos ausgesetzt.
Kein Wunder
treibe ich nur hin und her
und habe das Ziel verloren.
Kein Wunder
fehlt mir der Friede
und die Freude,
die nur von dir kommt.
Solange ich dich
weder als Karte
noch als Kapitän
in meinem Leben
berücksichtige,
treibe ich auf dem offenen Meer
ziellos umher
und langsam gehen mir
die Vorräte aus.
Wenn ich dich
nur mit im Boot habe,
dir aber nicht die Führung lasse,
habe ich das Wichtigste verpasst.
Thema: Wenn Gott auf
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