Montag, 17. September 2012

Gewalt - Die Hilflosigkeit hinter der Gewalt

Gewalt
(1709122156-2240)

Wenn Du wüsstest,
wie viel Hilflosigkeit
und Ohnmacht
hinter meinen Gewaltattacken steckte,
und, dass dies die einzige Art war,
wie ich ausdrücken konnte,
dass ich mit dir nicht einig war,
dann hättest du dir vielleicht überlegt,
wie du mir helfen könntest,
es das nächste mal
besser zu machen.
Die einzige Sprache,
die mir gut bekannt war,
war rohe Gewalt.
Eigentlich war ich ein armer Tropf,
denn, wenn mir bereits jemand
etwas anderes beibringen wollte,
reagierte ich aggressiv
und der andere riskierte
einen Gewaltausbruch.
So hat man sich von mir
mehr und mehr distanziert
und ich hatte nie etwas dazu gelernt.
Ich hatte mich
in eine Sackgasse manövriert
und eigentlich war ich tief innen
ratlos und einsam.
Nur konnte ich das
dir gegenüber nicht ausdrücken,
denn damit würde ich Schwäche zeigen.
Ehrlichkeit war gefährlich für mich,
denn mein Gesicht wollte ich
auch nicht verlieren.
Ich suchte jemand,
der mich bedingungslos liebte,
meine Hilflosigkeit erkannte
und mir produktiv zur Seite stand.
Aber durch mein Verhalten
habe ich die Stacheln aufgestellt
und kein Mensch
wagte sich mir zu helfen.
Ich wusste,
ich musste meine Denkweise ändern,
aber ich wusste nicht wie,
denn von alleine kam ich inzwischen
nicht mehr auf sehr viele
hilfreichen Gedanken.
Ich wusste nur zu gut,
meine Gewalt war nicht die Antwort
und erzeugte nur Gegengewalt,
und am Schluss war alles noch schlimmer.
Das wollte ich auch nicht.
Doch immer das zu tun,
was du willst
und mit allem einverstanden sein,
konnte ich nicht.
Ich konnte mir nicht helfen,
Freunde konnten mir nicht helfen,
Fachkräfte konnten mir nicht helfen,
kein Mensch konnte es.
Aber so konnte es
auch nicht weitergehen.
Da bekam ich den Hinweis,
dass ich in der Bibel Hilfe finden würde.
Es dauerte lange,
bis ich meine Aggressionen
gegenüber Religion und Kirche
ablegte und ganz für mich alleine
die Bibel zu studieren begann.
Damals gab es auch
gravierende Meinungsverschiedenheiten.
Lange genug hatte man es
mit Kriegen versucht,
doch dann kam Jesus.
Je mehr ich ihn studierte,
desto mehr stellte er seine Welt
von damals auf den Kopf
und je mehr stellte er
meine eigene Welt
auf den Kopf.
Auf einmal konnte ich wieder
gute Gedanken denken,
langsam aber sicher
begann ich Mitleid statt Hass
meinen Feinden gegenüber zu spüren,
denn ich wusste,
auch sie hatten aus Hilflosigkeit
ihre Stacheln gestellt.
Ich konnte meinen Schmerz loslassen
und ihn Jesus abgeben.
Das hatte mit Religion und Kirche
nichts zu tun, sondern nur
mit mir und ihm.
Innerlich kam er
und reinigte meine Wunden.
Innerlich hielt er
meine Gewaltausbrüche
ihm gegenüber aus.
Innerlich stand er mir zur Seite
und leistete mir Hilfe,
wenn ich selbst
überfordert war.
Dieses Buch und diese Person
wurden lebendig für mich
hier und heute,
das war total erstaunlich.
Langsam lernte ich
eine andere Sprache zu sprechen,
ohne menschliches zutun.
Es war die Sprache
der bedingungslosen Liebe,
die ich selbst eigentlich
am Wenigsten verdient hätte
und trotzdem erfahren durfte.
Er und ich
begannen einen Heilungsprozess,
abseits von all dem Trubel,
ganz im Stillen,
ganz tief in meinem Herzen.
Mit Religion und Kirche
habe ich heute noch nicht viel gemeinsam,
aber mit Jesu Wesen
mehr und mehr
und dafür bin ich ihm
unendlich dankbar.


Thema:   Die Hilflosigkeit hinter der Gewalt

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