Samstag, 10. März 2018

In der Dunkelkammer meines Lebens - In der Schule der harten Schläge



In der Dunkelkammer meines Lebens
(1003181220-1311)

In der Dunkelkammer
meines Lebens angelangt,
hatte ich die Möglichkeit
mich zu entwickeln.

Doch ich muss Dir mitteilen,
der Prozess ist nicht schön.

Ich wurde komplett
aus meiner Routine gerissen
und mein Alltag stand auf dem Kopf:
Sicherheiten gab es
plötzlich keine mehr.
Freunde und Familie
ließen mich im Stich,
die Gesundheit spielte verrückt.
Eine Aussicht auf Besserung
war nicht in Sicht.
Meine Gebete
und jedes Schreien nach Hilfe
schien unerhört zu bleiben.

Im Grunde genommen,
war ich jetzt
ganz auf mich alleine gestellt.

Da begannen die Gedanken
Spiele mit mir zu spielen.
Die Sorgen, Ängste und Zweifel
vermehrten sich so rasant,
als wären sie
extra für mich gezüchtet.
Und ehe ich mich versah,
befand ich mich
in dem nächsten Kreislauf
des Negativdenkens.
Die Emotionen nahmen mich mit
auf eine Achterbahnfahrt.

Ich fühlte mich komplett alleine,
denn niemand dem ich mich
mitzuteilen versuchte,
schien mich zu verstehen
und all ihr Rat
war viel zu oberflächlich.

Natürlich kam dann auch
die Frage nach Gott auf.
Gott, wenn es Dich gibt,
warum antwortest Du nicht?
Wie kannst Du das nur alles zulassen?
Was habe ich denn getan,
um dies zu verdienen?
Warum ich,
es gibt doch noch eintausend
schlechtere Menschen wie mich,
die hätten das verdient,
aber doch nicht ich!
Die Fragen
und dann auch die Anklage
schien kein Ende zu nehmen.
Und während dieser Zeit,
war auch keinerlei Besserung in Sicht
im Gegenteil.
Ich begann mich verrückt zu machen.
Ich wollte die Sache selbst
in die Hand nehmen
und mir alleine Besserung verschaffen,
doch auch da scheiterte ich bitterlich.

Egal was ich unternahm,
überall wurde mir
der Riegel vor die Türe gesetzt.

Erst als ich merkte,
dass ich mit meinen Mitteln und Wegen
und all meinen eigenen Möglichkeiten
komplett am Ende war,
ergab ich mich
meines Schicksals.
Es war ein langer Prozess,
bevor sich die tobenden Wellen
in mir legten und ich innerlich
zur Ruhe kam.
Meine Klage und Aufschreien
zu Gott verstummte
und für eine Zeit
konnte ich überhaupt nicht mehr
an seine Existenz glauben,
doch dadurch breitete sich
eine unendliche Leere
und Sinnlosigkeit
meines gesamten Lebens
bei mir aus.

Das konnte auch nicht die Antwort sein,
dachte ich mir.
Tief in mir wusste ich,
dass Gott mehr sein musste
und, dass es einen Sinn geben muss,
wieso ich existiere.

Erst jetzt, nach all meiner Anklage
und meinem Toben gegen ihn,
überlegte ich mir,
ob ich vielleicht doch etwas verpasst hatte.

Zweifelnd nachfragend,
aber gleichzeitig auch
neugierig suchend,
nahm ich mir die Bibel in die Hand
und begann zum ersten Mal
in meinem Leben
aufmerksam darin zu lesen.

In der Mitte der Bibel,
bei den Psalmen,
wurde mir dann auf einmal klar,
dass ich nicht der einzige Mensch
auf der Welt war,
der so eine Situation
bereits durchgemacht hat.
David berichtete darin
sehr ausführlich darüber.

Bald lernte ich David besser kennen
und stellte fest,
dass Gott ihn durch all das Leid
und die Gefahr und Not
vom einfachen Hirtenjungen
zum mächtigsten König
von Israel geschult hatte.

Dann ging mir ein Licht auf:
Kann es sein,
dass Gott auch mich gerade
in seine Schule nimmt,
um mich für eine wichtigere
und neue Aufgabe
in meinem Leben vorzubereiten?

Ist er etwa auch dabei
mich durch die Schule
der harten Schläge zu entwickeln?
Ich kam alsbald zu dem Entschluss,
dass es wohl so sein musste
und begann meinen kompletten
Lebensinhalt zu überdenken.

Dabei verabschiedete ich mich
von Vielem,
was mir wichtig und bedeutend erschien.
Ich wurde in diesem Prozess ganz klein
aber doch immer wertvoller,
wie in Diamant,
der seinen Schliff bekommt.

Heute habe ich
einen neuen Sinn im Leben
und eine neue Aufgabe.
Ich bin viel demütiger
und geduldiger mit mir
und meinen Mitmenschen geworden.

Rückblickend muss ich wohl sagen,
dass die Zeiten der Entwicklung
meiner selbst
in der Dunkelkammer meines Lebens
sehr wohl ihren Sinn hatten,
egal wie schmerzhaft sie waren!


Thema:   In der Schule der harten Schläge

Hebräer 12,5-6
Trotzdem werdet ihr schon mutlos. Ihr habt wohl vergessen, was Gott euch als seinen Kindern sagt: »Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht der Herr jeden mit Strenge, den er als sein Kind annimmt.«

Jesaja 59,1-2 & 9-10
Ihr meint wohl, der HERR sei zu schwach, um euch zu helfen, und dazu noch taub, so dass er eure Hilferufe gar nicht hört. O nein! Eure Schuld – sie steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott! Eure Sünden verdecken ihn, darum hört er euch nicht. 
Darum verhilft Gott uns nicht zu unserem Recht, darum erreicht uns seine Hilfe nicht. Wir hoffen auf den Tagesanbruch, doch es bleibt finster. Wir sehnen uns nach einem Lichtstrahl, doch wir müssen im Dunkeln bleiben. Wir tasten uns wie Blinde an der Wand entlang; wir tappen umher, als hätten wir keine Augen im Kopf. Am hellen Mittag stolpern wir, als wäre es schon dunkel. Wir gehören mitten im Leben schon zu den Toten!

Jeremia 15,16-19a
Immer wenn du mit mir sprachst, nahm ich deine Worte mit großem Verlangen auf. Ja, dein Wort ist meine Freude und mein Glück, denn ich gehöre dir, HERR, allmächtiger Gott. Nie saß ich fröhlich mit anderen Menschen zusammen, ich konnte nicht mit ihnen lachen. Nein, einsam war ich, weil deine Hand auf mir lag; dein Zorn über dieses Volk hatte auch mich gepackt. Warum hören meine Schmerzen nicht auf? Warum wollen meine Wunden nicht heilen? Du hast mich enttäuscht, du bist wie ein Bach, der versiegt. Da antwortete der HERR: »Kehr um zu mir, dann nehme ich dich wieder in meinen Dienst. Wenn du nicht leichtfertig daherredest, sondern das sagst, was Wert hat, wirst du mein Bote bleiben.


Die Bibelstellen sind der Übersetzung Hoffnung für alle® entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis.



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