Montag, 27. Juni 2016

Vor mir der Tunnel - In Lebenskrisen haben wir eine Entscheidung zu treffen



Vor mir der Tunnel
(0706160755-0804)

Vor mir liegt ein Tunnel.
Er ist ganz plötzlich
auf meiner Wegstrecke erschienen.

Mein Beifahrer ist niemand anders
als Gott höchstpersönlich.

Kurz vor dem Tunnel
kamen dann noch Warnhinweise,
dass die Lichter im Tunnel
funktionsuntüchtig sind,
doch ich dachte mir nicht viel dabei,
denn schließlich hatte mein Auto
ja seine eigene Lichtanlage.

Ich fuhr näher und näher an den Tunnel heran
und erreichte ihn schließlich.

Doch oh Schreck oh Graus,
sobald ich meine eigenen Lichter einschalten wollte,
fielen sie aus!

Mein Tank war fast leer,
doch die letzte Tankstelle
lag viel zu weit hinter mir,
das hätte ich nicht zurück geschafft.
Ich las aber,
dass es gleich nach dem Tunnel
eine weitere Tankstelle geben wird,
sogar mit Reparaturwerkstätte.

Mich packte die Angst.
Es war schon dämmerig draußen,
bald würde die Nacht hereinbrechen.

Etwas musste passieren!
Ich konnte das nicht alleine,
um ganz ehrlich mit mir zu sein.

Wird es da nicht höchste Zeit,
dass ich das Steuer
meinem Beifahrer überlasse?


Thema:   In Lebenskrisen haben wir eine Entscheidung zu treffen



Leitgedanken:

Es gibt im Leben Krisen, da scheint unsere Welt unterzugehen. Alles bricht zusammen und es ist weder ein Vorwärts einfach erkenntlich noch ein Zurück möglich. Wir sind alleine in unserer Situation und kein Mensch ist da, der uns mit seinem vernünftigen Rat zur Seite stehen könnte oder die Krise für uns meistern könnte. Da bin nur ich und Gott. In solchen Zeiten ist es sehr einfach von Angst und Panik ergriffen zu werden, denn wir sind mit der Situation komplett überfordert. So leicht ist es in der Situation auch Gott zu vergessen oder gar böse mit ihm zu sein. Doch solange wir dies tun wird es nur noch dunkler um uns herum (es dämmert und die Nacht bricht herein). Menschlich gesehen ist es unmöglich die bevorstehenden Probleme zu meistern. Gott führt jeden Menschen teils mehrmals im Leben in solche Situationen hinein, nur um uns daran zu erinnern, dass er eigentlich die Führung in unserem Leben übernehmen will und wenn wir ihm alles anvertrauen (ihn ans Steuer lassen), dass er uns sicher den Weg führt. Nie und nimmer hat er uns glatte Weg versprochen, doch er hat uns versprochen, dass er unser Hirte ist und auch wenn es durch Todesängste geht (der Tunnel vor uns ist) und alles menschliche Versuchen versagt (die Lichtmaschine am eigenen Auto genau im wichtigsten Moment auch noch ausfällt), dass er bei uns ist und in unserem Leben den Ton angeben will (Steuerwechsel).

Das Gedicht ist eine Anlehnung an den 23. Psalm, in dem es um das Tal des Todes (lichtloses Tunnel und Auto mit defekter Lichtanlage) geht und aber genauso um die frischen Weiden (Tankstelle mit Reparaturwerkstatt). Und der gute Hirte ist natürlich im Gedicht niemand anders als der Beifahrer, Gott höchstpersönlich.

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