Sonntag, 18. Juni 2017

Trostlose Wüste - Die trostlose Wüste des Negativdenkens



Trostlose Wüste
(1806170654-0753)

In meinem Leben
bin ich in einer trostlosen Wüste gelandet.
In der Vergangenheit
war so viel Schlechtes passiert,
dass ich jetzt nicht einfach nur
hinter mir lassen kann.

Immer und immer wieder
gehen mir die Szenarien
durch den Kopf.
Ich will nicht loslassen,
sondern rege mich
die ganze Zeit neu über sie auf.

Unzufriedenheit, Ärger
Hass, Wut, Zorn und  Bitterkeit
prägen mein Leben
genauso wie Eifersucht und Neid
auf die, denen es jetzt momentan besser geht.

Das alles war so ungerecht und sinnlos.
Ich jammere und klage über mein Leid,
dass es mich inzwischen
auch körperlich krank macht.

Ständig klage ich Gott an,
warum er das überhaupt zugelassen hat.
Meine eigene Lebensfreude
habe ich mir allerdings
durch all diese Gedanken
selbst geraubt.

Ich bin es,
der nicht loslassen kann.
Ich bin es,
der an allem Hass und aller Wut festhält.
Ich bin es,
der nicht verzeihen will.
Ich bin es,
der den Groll
statt der Vergebung bevorzugt.

Das Schlechte liegt schon lange
in der Vergangenheit,
doch durch meine Gedanken daran,
hole ich es ständig in die Gegenwart zurück.

Meine negativen Gedanken und Gefühle
haben längst eine Eigendynamik entwickelt
und ich beginne nur noch um sie zu kreisen.

Wie die Israeliten damals,
die vor lauter Murren und Klagen
vierzig Jahre lang in der Wüste umher wanderten
und dabei immer um den gleichen Berg gelaufen sind.
Auch sie waren von Unzufriedenheit geprägt.

Dass Gott sie trotz allem beschützte und bewahrte,
wollten sie nicht anerkennen.
Das Essen, das er ihnen gab,
war ihnen zuwider.
Den Wolkenschutz bei Tag
die Feuersäule bei Nacht,
sowie die Tatsache,
dass ihre Füße nicht müde wurden
und ihre Kleidung nicht kaputt ging,
während sie sich vierzig Jahre
in der Wüste aufhielten
zählte bei ihnen nicht mehr.
Immer nur wollten sie was die anderen hatten.

Doch durch ihr Verhalten
stellten sie nur eines sicher:
Es ging bei dem nächsten Aufbruch
wieder nicht ins gelobte Land,
sondern eben noch einmal
um den Berg herum.

Eine gesamte Generation
von murrenden und klagenden Leuten
ist in der Wüste ausgestorben
und nur einer überlebte,
weil er sein komplettes Vertrauen
auf Gott setzte
und betete anstatt zu klagen
und unzufrieden zu sein.

Bin ich denn so dumm,
dass ich auch heute noch das gleiche mache?
Kann ich denn immer noch nicht begreifen,
dass wenn Gott mir Lasten auflegt,
er mir dann auch beim Tragen hilft?
Schwere Zeiten und die Last und Sorge damit
dient dazu mich zu prüfen,
mich im Charakter reifen zu lassen.
Doch durch mein Gejammer und Murren
stelle ich sicher, dass ich diesen Test nicht bestehe
und ihn in der nächsten Runde
wiederholen werde.

Wann will ich denn endlich lernen?
Will ich etwa auch in meiner Bitterkeit
zugrunde gehen?
Wie lange will ich noch so dumm sein
und Gott anklagen
anstatt in meiner Not zu ihm zu kommen
und seinen Verheisungen Vertrauen schenken?

Warum glaube ich,
dass ich mitsamt meiner Sturheit
in das verheißene Land komme
und es mir dann besser geht?

Bevor ich mich nicht
von meiner negativen Haltung verabschiede,
wird auch nichts Positives passieren.


Thema:   Die trostlose Wüste des Negativdenkens

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