(2011161946-2005)
Eigentlich
war ich ein guter Zimmermann
und
ein frisch gebackener Ehemann.
Meine
Ehe zu Maria war anfangs
auf
wackeligen Beinen,
als
ich merkte,
dass
sie bereits schwanger war.
Doch
als mir dann Gottes Engel
grünes
Licht gab und mir erklärte,
wer
der Vater ist,
konnte
ich es kaum glauben.
Mir
stand die Ehre zu
dem
Messias ein irdischer Vater zu sein.
Von
da an habe ich
geträumt
und geplant.
Ein
Haus hatte ich gebaut
und
schön eingerichtet hatte ich es
als
guter Zimmermann auch.
Meinen
Mitteln entsprechend natürlich.
Viel
hatte ich nicht,
aber
mein Adoptivsohn
sollte
es schön und gut
bei
uns haben.
Doch
dann kam alles ganz anders
als
erhofft und geplant.
Die
römische Besatzungsmacht hatte mir
einen
großen Strich
durch
meine Rechnung gemacht.
Meine
Träume sind geplatzt,
denn
was durch die angeordnete Volkszählung folgte,
war
für mich und meine Familie
eine
Unannehmlichkeit
nach
der anderen:
Die
beschwerliche Reise
von
Nazareth nach Betlehem,
die
vergebene Suche
nach
einer geeigneten Unterkunft,
wo
wir in einem
Tierstall
landeten,
die
plötzliche Geburt
mit
mangelnder Hygiene,
und
dann auch noch
eine
Mordandrohung
die
uns nach Ägypten fliehen ließ.
Heimatvertriebene
und Flüchtlinge
waren
wir und heute würde man uns
unter
unseren Umständen
sogar
noch asozial nennen
und
hätte nur über uns gelästert.
Oh
Gott,
ich
hatte mir das mit Dir und Deinem Sohn
aber
ganz anders vorgestellt!
Alles
war Bestens vorbereitet
–
in Nazareth.
Nur
leider kannte ich damals
die
Prophezeiung,
dass
Dein Sohn in Bethlehem
auf
die Welt kommen sollte
und
gleich Verfolgung erleiden wird,
noch
nicht.
Ich
war ja schließlich Zimmermann
und
kein Schriftgelehrter.
Nie
im Leben
hätte
ich mir erträumt,
dass
Dein Weg der Rettung
für
die Menschheit
gleich
von Anfang an
durch
alle Widrigkeiten
hindurch
geht.
Thema: mögliche Perspektive Josephs zu Jesu Geburt
Aber
zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der
Herr: "Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt
der Mann, der mein Volk Israel führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in
fernster Vergangenheit." Micha
5,1
So
spricht der Herr: "Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama, das
Klagen nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten
lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen. Jeremiah 31,15
(Die
zitierten Bibelstellen sind aus der Hoffnung für alle Bibelübersetzung
entnommen)
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