Montag, 12. Dezember 2016

Alles kam anders als erhofft und geplant - mögliche Perspektive Josephs zu Jesu Geburt



Alles kam anders als erhofft und geplant
(2011161946-2005)

Eigentlich war ich ein guter Zimmermann
und ein frisch gebackener Ehemann.
Meine Ehe zu Maria war anfangs
auf wackeligen Beinen,
als ich merkte,
dass sie bereits schwanger war.
Doch als mir dann Gottes Engel
grünes Licht gab und mir erklärte,
wer der Vater ist,
konnte ich es kaum glauben.
Mir stand die Ehre zu
dem Messias ein irdischer Vater zu sein.

Von da an habe ich
geträumt und geplant.
Ein Haus hatte ich gebaut
und schön eingerichtet hatte ich es
als guter Zimmermann auch.
Meinen Mitteln entsprechend natürlich.
Viel hatte ich nicht,
aber mein Adoptivsohn
sollte es schön und gut
bei uns haben.

Doch dann kam alles ganz anders
als erhofft und geplant.
Die römische Besatzungsmacht hatte mir
einen großen Strich
durch meine Rechnung gemacht.
Meine Träume sind geplatzt,
denn was durch die angeordnete Volkszählung folgte,
war für mich und meine Familie
eine Unannehmlichkeit
nach der anderen:

Die beschwerliche Reise
von Nazareth nach Betlehem,
die vergebene Suche
nach einer geeigneten Unterkunft,
wo wir in einem
Tierstall landeten,
die plötzliche Geburt
mit mangelnder Hygiene,
und dann auch noch
eine Mordandrohung
die uns nach Ägypten fliehen ließ.

Heimatvertriebene und Flüchtlinge
waren wir und heute würde man uns
unter unseren Umständen
sogar noch asozial nennen
und hätte nur über uns gelästert.

Oh Gott,
ich hatte mir das mit Dir und Deinem Sohn
aber ganz anders vorgestellt!
Alles war Bestens vorbereitet
– in Nazareth.
Nur leider kannte ich damals
die Prophezeiung,
dass Dein Sohn in Bethlehem
auf die Welt kommen sollte
und gleich Verfolgung erleiden wird,
noch nicht.
Ich war ja schließlich Zimmermann
und kein Schriftgelehrter.
Nie im Leben
hätte ich mir erträumt,
dass Dein Weg der Rettung
für die Menschheit
gleich von Anfang an
durch alle Widrigkeiten
hindurch geht.


Thema:   mögliche Perspektive Josephs zu Jesu Geburt

Aber zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der Herr: "Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der mein Volk Israel führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit."    Micha 5,1

So spricht der Herr: "Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama, das Klagen nimmt kein Ende. Rahel weint um ihre Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, denn ihre Kinder wurden ihr genommen. Jeremiah 31,15

(Die zitierten Bibelstellen sind aus der Hoffnung für alle Bibelübersetzung entnommen)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen